Inventionen
Klaus Neundlinger (Wien), Paolo Virno (Rom)
25. Oktober 2011, 19 Uhr
Doppelvortrag in der Reihe «Inventionen»
Karl Heinz Jeron: Fresh Music for Rotten Vegetables (Foto)
Workshop Fresh Music for Rotten Vegetables - Workshop und Aufführung
mit Karl Heinz Jeron, Künstler, Berlin
7. Oktober 2011, 14 – 18 Uhr, Shedhalle Zürich
Teilnehmer: ab 10 Jahre, max. 12 Personen, Anmeldung unter: grollimund@shedhalle.ch
Ein Workshop und ein partizipatives Konzert mit selbstgebauten elektronischen Klangerzeugern. Die Geräte werden durch altes Obst und Gemüse mit Spannung versorgt und gesteuert.
Supermärkte werfen Nahrung weg. Nicht nur in privaten Haushalten wandern Lebensmittel direkt aus dem Kühlschrank in den Mülleimer. Auch Supermärkte schmeißen viel zu viel weg - sei es Obst, Gemüse oder Brot. "Zynisch gegenüber Hungernden", klagen Kritiker. Viele der weggeworfenen Lebensmittel sind noch einwandfrei. Die verwendeten elektronischen Schaltkreise verbrauchen so wenig Energie, dass Obst und Gemüse als Stromversorgung verwendet werden kann. Werden zwei Metallelektroden (Kupfer und Zink) in eine Kartoffel eingeführt, entsteht eine chemische Reaktion, die den elektrischen Strom erzeugt.
Das benötigte Obst und Gemüse besorgen die Workshopteilnehmerinnen, indem sie in Supermärkten oder Restaurants nach kostenlosen überreifen oder verdorbenen Früchten und Gemüsessorten fragen.
Während der Workshops werden kleine elektronische Klangerzeuger aus preiswerten elektronischen Bauteilen gebaut. Elektronik wird auf eine allgemein verständliche Ebene heruntergebrochen, die für alle Altersgruppen spannend ist und Möglichkeiten für musikalische und künstlerische Auseinandersetzungen bietet. Für den Workshop sind keine technischen Vorkenntnisse nötig.
Zur Eröffnung der Ausstellung „Unter Strom. Kunst und Elektrizität“ in der Shedhalle wird das Musik-Konzert öffentlich aufgeführt (7. Oktober, 20 Uhr, Shedhalle). Am Ende der Aufführung dürfen alle Teilnehmerinnen ihre Geräte kostenlos nach Hause nehmen.
Clemens Winkler_Electric Orientation, 2009/2011 (Abb.)
Ausstellungseröffnung «Unter Strom. Kunst und Elektrizität»
KünstlerInnen: Julieta Aranda, Evelina Domnitch & Dmitry Gelfand, HeHe, Christina Hemauer & Roman Keller, Hörner/Antlfinger, Karl Heinz Jeron, Party Manual, Jan-Peter E.R. Sonntag, Alexander Tuchacek (knowbotic research), Clemens Winkler
Kuratorinnen: Anke Hoffmann und Yvonne Volkart
Eröffnung 7. Oktober, 19 Uhr
mit Performances von Karl Heinz Jeron (Fresh Music for Rotten Vegetables) & von Hemauer/Keller (Die Unfreiheit der Elektronen) & von Alexander Tuchacek (Temporäre Präsenzen - Freie Energien) & Party Manual mit Selfempowered DJing und Party bis spät
sowie mit SolarBierBar und Herbstbuffet vom Riglehof aus Densbüren/Aargau
2011: Mit der radioaktiven Kontamination in Fukushima und der nur wenige Wochen darauf folgenden 25-Jahr-„Feier“ des Störfalls in Tschernobyl ist der Weltöffentlichkeit mit einem Schlag wieder bewusst geworden, dass Strom nicht einfach nur aus der Steckdose kommt und zum endlosen Gebrauch bestimmt ist. Strom ist vielmehr eine umkämpfte Ressource, die grösstenteils gefahrvoll und unnachhaltig hergestellt wird. Elektrischer Strom ist ein tausendfach genutztes Gut und eine kommerzielle Ware, aber auch eine geheimnisvolle Kraft und unsichtbare Energie, deren tatsächliches Funktionieren wir auch heute noch kaum verstehen oder erklären können. Was ist eigentlich Strom? Was ist Leistung? Wie viel Energie brauche ich im Alltag? Oder wie kommt es denn eigentlich dazu, dass ich immer mehr brauche und das ganz normal finde?