Achim Mohné «Fireflies»

Shedhalle / Ausstellungen / Lands End / KünstlerInnen

Achim Mohné «Fireflies», C-Print Dia-Sec, 165 x 110 cm, 2000

Achim Mohné «Fireflies», C-Print Dia-Sec, 165 x 110 cm, 2000

 

Fireflies
Installation aus 44 Fotografien und Video, C-Print auf Aludibond, je 20 x 30 cm, Video, 10 min, 2000

Der Kölner Medienkünstler Achim Mohné widmet sich oft Erscheinungen, die so flüchtig sind, dass wir sie erst nach einer künstlerischen Verstärkung in ihrer Präsenz wahrnehmen. Die aus mehreren Fotografien und Videosequenzen bestehende Arbeit «Fireflies» basiert auf einer Installation, die Mohné in verschiedenen Landschaften Südkaliforniens aufbaute: Ein stark gebündelter Lichtstrahl wird in die Weite einer Landschaft projiziert und mündet nach etwa 30 Metern in einem mattschwarzen Parabolspiegel. Der Staub der trockenen Wüstenlandschaft, Regen- und Nebeltropfen, Pollen und vom Licht angezogene Insekten reflektieren das Licht in dem Lichtkorridor.

In den Videos zeigen lange Einstellungen die rhythmischen Bewegungen der Objekte im Strahl. Die Fotografien stellen den Moment der angehaltenen Zeit dar, Bewegungsabläufe erscheinen als Spuren und Bahnen. Die Ästhetik und Schönheit der Aufnahmen, das fast Mystische der Bilder entsteht durch ein komponiertes Zusammenspiel von Licht und Zeit, von Ausschnitt und Begrenzung. Und doch handelt es sich um ganz alltäglich, unscheinbare Wahrnehmungen, Wassertropfen und Staub, Kleinstinsekten und Pflanzensamen.

The Lemay Island Remote Location Project
Dokumentation der permanenten Media-Land-Sculpture, Video, 14 min, 2005

In unmittelbarem Zusammenhang zu «Fireflies» steht die permanente «Land-Media-Sculpture», eine energieautarke Licht-Installation auf dem Gelände der Lemay Island Remote Location. Dieses 40 Hektar grosse Landareal wurde 1969 von Robert Smithson in Utah erworben und ist heute Teil des Center for Land Use Interpretation (www.clui.org) in Los Angeles. Die Landschaft ist geprägt von trockenen, flachen Salzseen und hügeliger, karg bewachsener Steppe. Während einer Residency begann Mohné mit den Ideen für eine autarke Lichtskulptur in der Wüste.

 

Foto: A. Mohné

Foto: A. Mohné

 

Im Juni 2005 wurde die permanente Installation auf Lemay Island eingeschaltet, die die umliegende Landschaft 24 Stunden täglich illuminiert, gespeist durch Solarmodul und einen Windgenerator. Der LED-Spot, der für die extremen Klimabedingungen in der Wüste modifiziert wurde, nun schon seit über 4 1/2 Jahren konstant in Betrieb ist. Selbst tagsüber ist das Licht im schmal konzipierten Lichtkorridor zu sehen, nachts sogar über 17 Kilometer weit weg und leuchtet mit der Intensität einer Vollmondnacht.
 

/achimmohne.de/

Staub, Kleinstinsekten und Pflanzensamen