Matthew Fuller/Graham Harwood «Requiem for Cod»

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Matthew Fuller/Graham Harwood «Reqieum for Cod», Dokumentationsvideo 5 Min., 2010

Matthew Fuller/Graham Harwood, UK: «Reqieum for Cod», (Videostill)

 

A Requiem for Cod (Dorschrequiem)
Dokumentation einer Aktion, Video, 5 min, 2010 

Ähnlich wie die Sound-Installation von Jana Winderen, so führt auch «A Requiem for Cod» einen Umgang mit Landschaft ein, der sich jenseits des Sichtbaren bewegt. In einem weiteren Gedankenschritt richtet sich hier jedoch die Arbeit primär gar nicht mehr an den Menschen als Publikum, sondern sie interveniert in das Kommunikationssystem der Fische. Das vorliegende Dokumentationsvideo beginnt mit dem Erklären des technischen Equipments, das benutzt wird, um jungen Dorschen Soundmaterial vorzuspielen.

Unterwassermikrophone werden ins Mündungsgebiet der Themse gelassen, um die Rufe wieder zu geben, die laichende Dorsche ausstossen. Wir sehen das Boot und hören diesen seltsamen, unerhörten «Gesang» der Fische. Dazu sehen wir die Mündung, das Meer, den glitzernden Horizont, kurzum, die Oberfläche, uns besser bekannt als «Landschaft». Was sich unter dem Wasser abpielt oder ob sich überhaupt etwas abspielt, bleibt offen. Diese Arbeit thematisiert somit nicht nur, dass das Kommunikationssystem von Fischen ein blinder Fleck für den Menschen ist, sondern es greift auch auf eine absurde Weise in dieses hinein. Denn die jungen Fische können im Prinzip gar nichts mit diesen Laichrufen anfangen, die Rufe verhallen ungehört im Wasser. Eine seltsame Traurigkeit legt sich über das Ganze, eine Melancholie, die vom Ende des wilden Dorschs kündet, einer Fischsorte, die von Überfischung und Unfruchtbarkeit heimgesucht wird.

 

/spc.org/fuller/

seltsamen, unerhörten «Gesang»