Sebastian Diaz Morales «The Way Between Two Points (Terra Incognita)»

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Sebastian Diaz Morales «The Way Between Two Points (Terra Incognita)», 2-channel Video, 2009

Sebastian Diaz Morales, ARG: «The Way Between Two Points (Terra Incognita)» (Videostill)

 

The Way Between Two Points (Terra Incognita)
2-Kanal synchr. Video, 2-Kanal-Ton, HD-Format, 18 min, 2009
Courtesy the artist and carlier | gebauer
 

In der neuesten Arbeit des argentinischen Film- und Videokünstlers Sebastian Diaz Morales durchstreift ein Arbeiter durch eine namenlose Stadt, bis er zu einem unwirtlichen, windigen Areal voller Überbleibsel ehemaliger Förderarbeiten gelangt: Schrott, Ölpfützen, Häuserruinen, geflickte Strassen. Der Protagonist durchläuft diesen ausgelaugten Ort der Ausbeutung, begeht eine fast körperliche Aufarbeitung der Geschichte, berührt scheinbar achtlos rostige Kessel und alte Steine. Als «Arbeiter» dieser Zone ist er Teil davon, arbeitet sie gewissermassen durch und macht sie somit wieder zu etwas, das eine Art «Terra Incognita» sein könnte: Eine Zone, die wir so nicht kennen, von der wir, weil sie nichts mehr liefert, nichts mehr wissen wollen.

Diaz Morales wählte ein Gebiet in Patagonien, im Süden Argentiniens, das sich in den letzten 100 Jahren von einem lebensfeindlichen Gebiet in einen durch die Industrie des 20. Jahrhunderts verwüsteten Landstrich transformiert hat. In poetischen, langsamen Bildern und Tönen kehrt der Künstler die Zeit um, versetzt die gezeichnete Endzeit-Landschaft in eine neue Dimension der Wahrnehmung als «Ur-»Landschaft. Sowohl die Bewegung des Abschreitens als auch der Blick aus dem Flugzeug in der Luftaufnahme kartographieren das Gebiet neu und geben ihm eine andere Identität.

 

/sebastiandiazmorales.com/

ausgelaugten Ort der Ausbeutung