Michaela Schwentner «Bellevue»

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Michaela Schwentner «Bellevue», (Still), Video, 9:15 min, 2007

Michaela Schwentner, A: «Bellevue» (Videostill)

 

Bellevue
Video, 9.15 min, 2008
Courtesy sixpackfilm, Wien
 

Gross im Bild ein Berggipfel, der sich im Nebel und wegen der schlechten Bildauflösung immer wieder entzieht. Dazu ein elektronisches Rauschen und Tönen. Grundlage für Michaela Schwentners Videofilm «Bellevue» sind Webcam-Aufnahmen des Grossglockners, die sie zu einem neunminütigen Film verdichtet und dessen Bilddateien sie zusätzlich in Tondateien übersetzt hat. Das Resultat ist ein Film, auf dem praktisch nichts geschieht, ein Berg im Wandel der Zeit, auf den man sich einlassen, Teil davon werden muss, als ob sich die Zeit auflöste. Dann wird man nicht nur gewahr, dass es minimale Veränderungen gibt – hier und da treten Steilhänge und Schneedecken hervor oder verschwinden wieder – , sondern es scheint auch, als ob sich die Zeiten ineinander gewunden hätte. Denn dieser projizierte Webcam-Berg erinnert auch an Zeichnungen, kolorierte Fotografien oder bewegte Bilder aus vorigen Jahrhunderten.

Der Berg, dieser Inbegriff des Erhabenen und Unnahbaren, wird sowohl als mediales Ereignis präsentiert als auch in ein Stück mythische Ewigkeit verwandelt. Ein Stillstand der Zeit, der weniger erhaben, als vielmehr zutiefst melancholisch ist.

 

/jade-enterprises.at/

immer wieder entzieht