Jana Winderen «Heated²»

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Jana Winderen, Norway: by Julia Barclay, Kangia, Greenland 2009

Jana Winderen, N, in Kangia, Greenland, by Julia Barclay, 2009

 

Heated²
Mehr-Kanal-Audio-Installation, 17 min, 2010 

Das Konzept von Landschaft wurde bisher immer nur vom Menschen und von der Welt des Sichtbaren aus gedacht. Jenseits dieser Kategorien und unter der Oberfläche gibt es jedoch Welten, von denen wir kaum etwas wissen. Dass es in diesen Welten Töne gibt und dass z.B. Fische alles andere als stumm sind, macht die Klanginstallation von Jana Winderen erfahrbar. In «Heated²» benutzt Jana Winderen Unterwassermikrophone (Hydrophone), mit denen sie die Klänge unter dem Eis aufnimmt. Das ist z.B. der Ruf eines sich paarenden Dorschs, eines Störs, der sein Territorium verteidigt oder einer Krabbe, welche ihre Beute mit Schallwellen versteinert.

Winderen nimmt dieses Material, das sie zwischen 2007 und 2009 wie eine Feldforscherin auf Trips nach Grönland, Island und Norwegen gesammelt hat, und macht daraus Klangkompositionen. Das Bestechende daran ist, dass Winderen praktisch ohne elektronische Verfremdungen vorgeht, dass die Klänge uns aber wie elektronischer Sound erscheinen, weil es das ist, was wir kennen. Die Künstlerin schreibt: «Die akustische Umgebung in den Ozeanen ist eine wichtige Komponente für das Überleben derjenigen Lebewesen, die darin leben. So wie die Arten aussterben, so stirbt deren Klangmarke aus, ohne dass wir überhaupt wissen, dass sie dort sind, und bevor wir sie oder ihren Lebensraum überhaupt ansatzweise verstehen.» «Heated²» erfüllt den gesamten Raum mit seinem Klang.

Fische alles andere als stumm