Suzanne Treister «Hexen 2039»

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Suzanne Treister «Diagram - Hexen 2039», (Mixed Media Project), Ink on Paper, 145.5 x 144 cm, 2008

Suzanne Treister, UK: «Diagram - Hexen 2039», (Mixed Media Project), 2008

 

Hexen 2039
Installation aus Zeichnungen und Objekten, 2006 – 2008

«Hexen 2039» präsentiert in unterschiedlichen Formaten die Rechercheergebnisse der zeitreisenden Forscherin Rosalind Brodsky. Diese glaubt, dass sie im Jahr 2039 im Auftrag des Institute of Militronics and Advanced Time Interventionality in London (IMATI) para-wissenschaftliche Untersuchungen zur Entwicklung neuer bewusstseinskontollierender Technologien für das britische Militär unternimmt. Rosalind Brodsky ist hier ein abwesendes, fiktionales Alter-Ego der Künstlerin und trägt den Namen ihrer jüdisch-polnischen Grossmutter, die dem Genozid im 2. Weltkrieg zum Opfer fiel.

Die grossformatigen und mit Tusche gezeichneten Diagramme, die 49 Kohle-Zeichnungen und unzähligen über Ebay gesammelten Objekte – Tarot-Karten, Brocken-Souveniere, Mikrofone – sind selbst nur ein Teil des umfangreichen Werkkomplexes «Hexen 2039». Die Arbeit verknüpft militärische Forschung, den Okkultismus eines Alistair Crowley, The Wizard of Oz, jüdische Kabbala-Lehre, psychologische Experimente, Schwarze Magie-Rituale und Science Fiction miteinander. Die im Stile des 19. Jahrhunderts anmutenden Kohlezeichnungen mit historischen, fiktionalen und gegenwärtigen Referenzen stellen eine Art Beweisführung dar, denen sich auch die Diagramme und Objekte verschreiben. Doch ein Beweis wofür? Unklar bleibt, was überhaupt das Ereignis ist und welche der Verschwörungstheorien und Auslegungen wahr oder falsch sind. Aufgrund der Ungewöhnlichkeit vieler Informationen in «Hexen 2039» sind hier Fakt und Fiktion, Fantasie und Verschwörung, historische Dokumentation und Paranoia nicht zu unterscheiden. «The whole thing is a sci-fi construct, like a series of novels set in the future but drawing upon the past.» (S.T.)

/suzannetreister.net

bewusstseinskontollierender Technologien